Freitag, 21. Oktober 2016

Auf nach *-Land (sprich. "Piep-Land")



Auf nach *-Land (sprich: "Piep-Land") 
„Deutschland hat wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit.“ (Angela Merkel 2005) 

Wer nach dem Mauerbau geboren wurde, konnte sich als junger Erwachsener nicht vorstellen, dass sie, also die Mauer, einmal nicht mehr da sein könnte. Ein Nachmauer-Geborener empfand die Mauer als integralen Bestandteil der Welt. Die ganze Welt zerfiel in diesseits und jenseits des eisernen Vorhangs. Das Diesseits wurde aus jenseitiger Sicht zum Gelobten Land. Das Jenseits wurde aus diesseitiger Sicht als eine beklagenswerte Projektionszone politischer Verdauungsprozesse gehätschelt.
Weil es die Mauer gab, gab es folgerichtig ein geteiltes Deutschland. Und nur geteilt war es der Welt geheuer. Und weil wir so weltläufig sind, war es auch uns nur geteilt geheuer. Die Frage nach dem eigenen Land als ungeteiltem Verband lagerte für uns Diesseitige jenseits eines geistigen Korrelats zur Betondemarkationslinie, die durch Berlin führte und ihre materielle Fortsetzung in der Hochsicherheitsgrenze um die DDR fand, jenseits also der „Mauer in den Köpfen“. Hä? Was?
Die Einheit hielten wir jedenfalls nur deshalb aus, weil nicht alle ehemaligen deutschen Gebiete dabei waren – irgend etwas Deutsches muss aus Deutschland immer draußen bleiben, sonst fühlen wir uns moralisch kompromittiert. Wir halten das rechtmäßige Vorkriegsdeutschland für illegitim. Weil wir keine Mauer in den Köpfen haben wollen und nicht mehr unterscheiden zwischen einem Unrechtsregime in einem Land und dem legitimen Völkerrechtssubjekt, das es - davon unabhängig – war und ist. Was? Revisionismus? Alles Mauer oder was, nee sorry: Alles ohne Mauer oder was? Wenn Fritz ne Straftat begeht, ist er dann noch Fritz? Nee? Doch? Nee? Sie meinen, man muss ihm mindestens ein Glied abhacken, wenn er eine kriminelle Handlung begangen hat? Wer was Schlechtes tut, darf nie mehr der sein, der er mal war? Die Islamisierung greift… Die Würde des Menschen ist also doch antastbar. Ganz definitiv. Jedenfalls rein theoretisch in deutschen Gehirnen ohne Unterscheidungsvermögen oder sagen wir: ohne Mauer im Kopf.
Doch halt stopp, wie war das noch mal mit der Mauer in den Köpfen?
Diese Mauer in den Köpfen... Immer dann, wenn das Gehirn seiner natürlichen und logischen Fähigkeit zur Analyse nachkommt, erschallt ein Ruf mit Donnerhall gegen die Mauern im Kopf. Die Zeigefinger heben sich. Der neue deutsche Gruß: erhobene Zeigefinger. Warum den ganzen Arm heben, ist doch so viel bequemer.
Wer denkt, trifft Unterscheidungen. Und wer Unterscheidungen trifft, baut Mauern auf und ist rechtsextrem. Ganz einfach.
„Äpfel sind keine Birnen!“ schreit ein ganz Vorlauter in die Runde. Und schon wurde ihm - neben den erwähnten Fingern - vor Augen gehalten, er habe eine „Mauer im Kopf“. Äpfel und Birnen müssen dasselbe sein, weil beide Obst sind. Klar soweit?
Und deshalb darf unser Land auch keinen Namen haben. Weil wir schließlich alle Menschen sind und andere Länder anders heißen.

Aber so ganz hab ich es noch nicht begriffen. Ich versuche es mal zu verstehen, das mit der Mauer in den Köpfen:
Heißt das etwa, dass es Leute gibt, die in ihr eigenes Gehirn eine Mauer einziehen? Daraus müsste man aber doch schließen, dass sie diesseits und jenseits ihrer inneren Mauer denken könnten? Nein? Aber wie sollen sie sonst dieses Mäuerchen eingezogen haben?
Also – sag ich doch!
Geht es um eine Verinnerlichung des politischen Diesseits und Jenseits in ein und denselben Personen? Bisher jedenfalls kannte man nur das berühmte „Brett VOR dem Hirn“, also eine Begrenzung eines individuellen Gehirns, eine hermetische Verschlossenheit gegenüber einem großen Ganzen, das im Außen liegt und ins Innen nicht hinein darf. Eine Begrenzung aber IM Gehirn selbst?! Die mitten hindurch läuft? 

So wurde aus Deutschland *-Land.
„Piep-Land“, dessen einstigen Namen man nicht sagen darf, ohne in Verdacht zu geraten.Obwohl er auf dem Pass noch draufsteht. Aber was er da bedeuten soll - keine Ahnung mehr. Wir brauchen seit 2015 keine Pässe mehr hier, nur das rückständige Pack draußen, aber das ist für uns nicht wichtig. Piep-Land, Piepland über alles.
Das ist Piep-Land, das Land in der ewigen Talkshow, moderiert von einem Aufgebot skrupellos-unterwürfiger Frauen mit Entenarsch-Mäulern, an die Spitze gehievt von machtgeilen männlichen Zynikern (ja wartet es nur mal ab, wenn ihr es nicht glaubt!). Das Ergebnis: eine nationale bipolare Störung. Hilfe in der Krankheitsnot: die Auflösung der Geschlechter und um Gottes willen keine Bio-Nachkommen. Menschengeschenke holen wir von anderswo her. Der Wahlspruch dieser psychiatrischen Studio-Family-World lautet: „Wir sind andersherum, und es ist gut so!“ Oder kürzer: „Dämlich – na und?“ oder noch kürzer: „Wir helfen.“
Unsere multiideologische Piep-Regierung will uns unter Beschimpfungen und Flüchen unter ein Stück Gespenster-Stoff zwingen. Der brave Piep-Bürger soll ein geistiger Burkaträger sein. Das politisch korrekte Accessoire lässt den Blick in die Welt durch finstere Scheuklappen und ein Gitter gerade noch zu. Reicht doch! Was müssen die Leute auch frei in die Welt sehen können! Oder gar ihr Gesicht zeigen oder womöglich einen eigenen Namen tragen! Es genügt, dass die Schutzherrin der Kopf- und Gesichtslosen einen Namen hat und ihre Vasallen in alle Landeshauptstädte schickt. Was sie tut, ist alternativlos, und was der Populus will, das gibt es gar nicht oder es ist gefährlicher Wahn. Vom Minarett des Kanzleramtes tönt es fünfmal am Tag: "Das Volk, das bin ich."
Wehe dem Bürger, der das Visier hochklappt. Es kann sich bei ihm nur um einen Populisten handeln. Wer in irgendeiner Weise spricht und Zustimmung außerhalb des Kanzleramtes findet, ist kriminell.
Solcherart gemahnt zuckt er zusammen, der vorwitzige Pieper. Er denkt:
„Aber nein, pfui, zu denen will ich aber nicht gehören, zu diesen Schmuddelkindern!“
Was er draußen sah in der Welt, gleich nebenan, hakt er ab: das waren Gespenster, Täuschungen. „Wenn Herr Dömessierä das im Auftrag Muttis hat ausrichten lassen, dann hab ich mich eben geirrt.“ Und wachsam tastet er sich rückwärts zurück, mit beschwichtigend erhobenen Händen, der umflort-deflorierte Piep-Bürger. Wir schätzen die Harmonie über alles. Lieber ein paar Verrückte ermächtigen, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und überhaupt: Man muss nicht alles wissen. Mutti hat ja gesagt, man soll nicht immer über alles diskutieren, sondern es einfach machen... Irgendwo hat man schließlich seine Belastbarkeitsgrenzen… Erst mal ausspannen von diesem Ausflug in diese geradezu unschicklich-dialektische Welt der geistigen Gegensätze und sich was gönnen…
Erleichtert und gerechtfertigt lässt der Piep-Bürger seinen Geistesschleier und anschließend die Hosen herunter und streckt seinen Zuhältern und Freiern willig und lüstern die Leibesmitte entgegen. Solange man zu essen und zu trinken hat und ein warmes Öfchen ist doch alles gut. Und lustvoll ist es bisher doch immer gewesen. Und das war auch gut so.

Die Generation, die vor der Ausrufung Piep-Landes geboren wurde, ist hochbetagt und lichtet sich immer mehr. Die Nachgeborenen kennen es nicht anders. Sie denken, ihnen kann nichts geschehen. Sie sind demokratie-überdrüssig. Immer nur diese alte Leier. Es kann nur so weitergehen, das Nuckelfläschchen für Erwachsene und die Kondome sind gesichert. Wo ist also das Problem? Probleme kann man in Piep-Land nicht haben. Die haben nur andere. Die jenseits des eigenen Bretts vor dem Hirn.
Überlassen wir uns doch unserer Monsignora in Berlin, unserer Domina, die vor nicht langer Zeit das Programm für ihre Regierungszeit angekündigt hat:
„Deutschland hat wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit.“ (Rede auf der 60-Jahrfeier der CDU, 16.6.2005)[1]
Bloß das verdächtige D-Wort hätte sie weglassen sollen.
Seltsam. Aber bestimmt hat sie das alles nicht so gemeint, das mit dem D-Wort meine ich natürlich. War ein kleiner Versprecher. Ein Freudscher Versprecher. Das kann jedem mal passieren.
Was wetten wir, ob wir die nächste Bundestagswahl überhaupt noch erreichen?
Ein hübscher Ausnahmezustand vorher wäre nicht schlecht.
Nicht dass der Populus womöglich was anderes sagt als die Domina-Imperatrix.
Genau, ein Notstand muss her. 
Deshalb hat Herr Dömessierä gesagt, wir sollen Vorräte anlegen.
Piep.

1 Kommentar:

  1. Kann es sein, daß dieses …..Land wirklich für die Nationalsozialisten wie gemacht war und jetzt Den Ersatz sucht. Statt den Vater die Mutti

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